Heringsdorf
Die Gemeinde Ostseebad Heringsdorf liegt im Osten der Insel Usedom.
Johann Strauß, Thomas Mann, Lyonel Feininger, Kurt Tucholsky, Theodor Fontane, König Friedrich Wilhelm IV von Preußen und Kaiser Wilhelm II – sie waren einst Besucher des wohl vornehmsten und ältesten Seebades auf der Insel Usedom. Dort, wo sich einst vor allem die Berliner Prominenz aufhielt, haben heute durchweg alle Schichten der Bevölkerung Zutritt. 1818 als einfache Fischerkolonie gegründet, hielt sich bereits zwei Jahre später König Friedrich Wilhelm IV in dem kleinen Örtchen auf. Er verlieh ihm auch seinen Namen – wahrscheinlich aufgrund des starken Heringsgeruch der zur dieser Zeit noch in der Luft lag. Erst 1879 schaffte es Heringsdorf zum Seebad ernannt zu werden.
Mit seinen knapp 4000 Einwohnern ist Heringsdorf der größte Ort der Insel. Auf die Besucher wartet nicht nur ein empfehlenswerter Spaziergang entlang der Promenade, die von Villen aus des Kaisers Zeiten gesäumt wird, sondern auch feinster Strandsand, der im Sommer zum baden und sonnen einlädt. Die beliebten Strandkörbe dienen in der warmen Jahreszeit zum schattigen Verweilen, und bieten in den kalten Monaten ein perfektes Fotomotiv für das Urlaubsalbum.
Auch Hundeliebhaber kommen in Heringsdorf voll auf ihre Kosten. Hund und Herrchen können sich am Hundestrand gemeinsam amüsieren. Die Ostseetherme, die 1996 gebaut wurde, liegt nicht weit von Heringsdorf entfernt. Die 6 Becken, die Saunalandschaft und das große Fitnessangebot der Ostseetherme locken die Besucher auch an kalten und regnerischen Tagen auf die Insel.
Beliebter Ausflugsort, einmal in Heringsdorf angelangt, bietet die Seebrücke. Von dort aus starten Schiffsausflüge nach Polen und zu anderen beliebten Erholungsorten auf der Insel. Wer lieber an Land bleibt, kann sich die Zeit in einem gemütlichen Restaurant auf der Brücke oder mit einer Shopping-Tour durch die Boutiquen vertreiben. Darüber hinaus gibt es ein Kino. Früher diente die Seebrücke, die ursprünglich 1893 erbaut wurde, nicht nur zum Flanieren für die feine Gesellschaft, sondern auch als Anlegestelle für die ankommenden Badebesucher. Die Seebrücke in Heringsdorf galt als eine der aufwendigsten Seebrücken ihrer Zeit. Schließlich wollte das Seebad den anspruchsvollen Besuchern gerecht werden. Widrige Witterungsbedingungen und Brände sorgten im Jahr 1958 allerdings dafür, dass die Brücke in sich zusammen fiel. Erst nach der Wende 1990 wurde sie wieder aufgebaut. Rund 50 Meter wurde die neue Brücke versetzt und neu aufgebaut. Mit einem halben Kilometer Länge ist die Heringsdorfer Seebrücke die längste Seebrücke in Deutschland. 1995 wurde sie feierlich eingeweiht.
Darüber hinaus ist auch ein Besuch der Villa Irmgard empfehlenswert, die einst den russischen Schriftsteller Maxim Gorki beherbergte. Heute ist in diesem historischen Gebäude ein Museum eingerichtet, welches an den einstigen Gast sowie sein Leben und Wirken erinnert. Das Zimmer in dem er damals verweilte, ist heute noch weitestgehend im Originalzustand erhalten.
Sehenswert sind aber auch die Nachbarorte in Ahlbeck und Bansin, die jeweils zirka 4 Kilometer von Heringsdorf entfernt liegen. Über die Promenade, die an historischen Fassaden alter Villen entlang führt, gelangen Besucher nach Ahlbeck. Dort steht die Ahlbecker Seebrücke, die als eines der Wahrzeichen Usedoms gilt.